– jetzt endlich auch im Wetteraukreis handeln!
Auch das Umweltbundesamt (UBA) bestätigt jetzt die Wirksamkeit von mobilen Luftfiltern gegen Viren in Klassenräumen. Lange haben sich Schulbehörden auf das UBA bezogen, um Forderungen von Eltern- und Lehrervertretungen nach dem systematischen Einsatz solcher Geräte in Schulen zurückzuweisen. In einem Interview mit dem Handelsblatt sagt Heinz-Jörn Moriske, Geschäftsführer der Innenraumlufthygiene-Kommission des Umweltbundesamtes nun: „Es ist Eile geboten, denn in zehn bis 25 Prozent aller Klassenräume kann nicht richtig gelüftet werden.“ Auch als Ergänzung zum Stoßlüften empfiehlt er die zusätzliche Luftreinigung, etwa bei Kälte im Winter. (https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/hygienekonzept-umweltbundesamt-empfiehlt-mobile-luftfilter-fuer-schulen-mit-einschraenkungen/27398662.html)
Dies muss jetzt endlich der Startschuss für Schulträger und Kultusministerium zur Ausstattung der Schulen mit technischen Schutzeinrichtungen über die Sommerferien sein. Wir sind es den Schülerinnen und Schülern schuldig, mit allen verfügbaren Mitteln für einen verlässlichen und sicheren Schulbetrieb im kommenden Schuljahr zu sorgen. Allein auf eine Entspannung der Pandemiesituation im Herbst zu hoffen, halten wir nicht für verantwortbar: Impfungen sind gerade für die jüngeren Schülerinnen und Schüler nicht verfügbar und für die älteren gibt es keine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission. Virusvarianten und bereits steigende Fallzahlen in Nachbarländern deuten auf ein weiterhin unberechenbares Infektionsgeschehen. Das von Kultusminister Lorz ausgerufene Schuljahr der Kompensation darf nicht wieder in einem Desaster enden!
Die mobilen Filtergeräte sind dabei nur die kurzfristig umzusetzende Erste-Hilfe-Maßnahme. Sie können allerdings auch längerfristig hilfreich sein gegen luftübertragene Infektionen, wie z.B. der jährlichen Grippewelle. Mittelfristig müssen alle Schulen mit Raumlufttechnischen Anlagen ausgerüstet werden, die für echten geregelten Luftaustausch in den Klassenräumen sorgen. Diese werden ihren Nutzen dann auch über die Pandemie hinaus erfüllen – für gute Luft und gute Lernbedingungen im Klassenraum. Auch für solche Anlagen wurden im vergangenen Jahr Lösungen vorgestellt, die mit relativ geringem Aufwand im Bestand nachrüstbar sind.
In vielen anderen öffentlichen Gebäuden sind mobile Luftreiniger schon länger im Einsatz, etwa in Verwaltungen, Gerichts- und Plenarsälen. Um endlich auch den schnellen Einsatz dieser technischen Schutzmaßnahmen für unsere Kinder zu gewährleisten, müssen Schulträger, Land und Bund jetzt die bereitstehenden Geldmittel auf dem „kleinen Dienstweg“ auf die Straße bringen. Genauso schnell, wie auch die Schulschließungen im zu Ende gehenden Schuljahr beschlossen wurden – abweichend von allen bisher im Schulsystem vorstellbaren Prozessen.
Als Kreiselternbeirat fühlen wir uns in unseren Forderungen nach technischen Infektionsschutzmaßnahmen in den Schulen bestätigt. Formuliert hatten wir diese bereits im vergangenen Herbst – vor dem Winter-Lockdown in unserer Petition für sicheren Schulbetrieb unter Pandemiebedingungen