Abgeordnete der Kreistagsfraktion DIE LINKE
Am 31. März traf sich der Kreiselternbeirat (KrEB) in einer Videokonferenz mit den Abgeordneten der Kreistagsfraktion DIE LINKE. Aus der Politik waren dabei: Gabi Faulhaber (Ausschuss für Jugend, Soziales, Familie, Gesundheit u. Gleichstellung; Haupt-, Finanz- und Personalausschuss), Malin Potengowski (Ausschuss für Regionalentwicklung) und Anja ElFechtali (Bildungsausschuss).
Eröffnet wurde das Gespräch mit der Frage aus dem KrEB, ob sich auch die Wetterauer LINKE der Forderung der Landespartei nach flächendeckender Ausstattung aller Klassenräume mit Luftfiltergeräten (Christiane Böhm in der Landtagsdebatte vom 30.03.) anschließe. Dies bejahten die Wetterauer Abgeordneten. Guter Unterricht müsse für alle Schüler und Schülerinnen sichergestellt werden, auch in einer wieder verschärften Pandemielage im kommenden Herbst und Winter. Nach Möglichkeit in Präsenz, wenn nötig auch als digitaler Distanzunterricht.
Die bisherigen Distanzphasen hätten jedoch riesige Lücken bei den digitalen Angeboten aufgezeigt, dies hat auch der KrEB wiederholt kritisiert. Einen Teil des Problems sehen KrEB und Abgeordnete in der technischen Ausstattung der Schulen, der Lehrkräfte und der Schülerinnen und Schüler. Diese brauchten Endgeräte und Internetzugang auch zuhause, unabhängig vom Geldbeutel der Eltern – digitaler Unterricht müsse für alle zugänglich sein, betonte die LINKE. Zur technischen Ausstattung müsse aber auch die Kompetenz im Umgang mit Geräten und Medien kommen. Um Schülern und Schülerinnen Medienkompetenz vermitteln zu können, müssten auch die Lehrkräfte entsprechend ausgebildet und Unterrichtskonzepte entwickelt werden.
Schulen im Wetteraukreis kämpfen zunehmend mit fehlenden Räumen zur Bewältigung steigender Schülerzahlen und neuer Aufgaben. Auf die Frage nach Ursachen für den Bau- und Sanierungsstau nannten die Abgeordneten die Einsparungen während des Schutzschildes des Landes von 2013 bis 2016. Auch danach sei nicht ausreichend in Schulen investiert worden. Die LINKE sieht zudem ein Investitionsgefälle zwischen West- und Ostkreis sowie zwischen einzelnen Schulformen. Gymnasien seien besser ausgestattet als Gesamt- oder Förderschulen. Entsprechend ihres bildungspolitischen Programmes möchte die LINKE andere Prioritäten setzen: längeres gemeinsames Lernen solle stärker gefördert werden, ebenso seien weitere Investitionen in die Inklusion an den Schulen notwendig.
Beim Thema Ganztagsangebote an Schulen waren sich KrEB und LINKE einig, dass zur Realisierung des Rechtsanspruches bis 2026 auch inhaltliche Mindeststandards für die Betreuung geschaffen werden müssten. Die Anforderungen im Ganztag gingen über den klassischen Schulunterricht hinaus. Lehrkräfte müssten durch weitere Fachkräfte in multiprofessionellen Teams unterstützt werden. In diesem Zusammenhang fordert die LINKE auch den Ausbau der Schulsozialarbeit im Wetteraukreis.
Abschließend ging es um die aktuelle Herausforderung in den Schulen, die Aufnahme der aus der Ukraine geflüchteten Kinder. Jetzt sei uneingeschränkter Beistand für diese jüngsten Opfer des Krieges gefordert, war sich die Runde einig. Der KrEB sieht auch hier eine wichtige Aufgabe von Schule, weit über die Vermittlung von Fachwissen hinaus: Selbstbewusstsein und Resilienz einer Gesellschaft zu fördern, ihre demokratischen Werte zu leben und zu verteidigen.